Wenn Sawitzky schreiben sollte über den II. Dreißigjährigen Krieg…(Reichsgründung)

Fortsetzung: Friedrich Stieve, a.a.O.

Die Gründung des neuen Deutschen Reiches war keineswegs nur eine innenpolitische Angelegenheit. Wenn man etwas weiter zurückdenkt und sich die Schicksale des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters in wenigen, ganz flüchtigen Zügen vergegenwärtigt, so wird man sofort daran erinnert, dass die Schöpfung vom 18.1.1871 eine gewaltige Neuerung im politischen Leben Europas darstellte….Der Begriff „Deutschland“, der eigentlich nur im Traum der Dichter und im Wunsche politisch gerichteter Denker lebte, verwandelte sich in eine harte Tatsache….Die alten europäischen Staaten, die daran gewohnt waren, über die Niederung „von der Maas bis an die Memel“ und von der „Etsch bis an den Belt“ hinwegzusehen, ja, diesen Raum sogar mit Vorliebe als Schlachtfeld zu benutzen, wurden nun auf einmal, sehr gegen ihren Willen gezwungen, mit Deutschland als einer gleichartigen Größe zu rechnen und den Emporkömmling in der auserlesenden Schar der ehrwürdigen Großmächte zu dulden…(S.3)

HH-2020
H.Sawitzky