Fragen, über Fragen…

1 . Was besagt die „Charta der Heimatvertriebenen?“

2. Was versteht man in der „Charta der Heimatvertriebenen“ unter Verzicht auf Rache und Vergeltung?

3. Wurde dieser freiwillige Verzicht der Vertriebenen nicht fälschlich von vielen als Verzicht auf die derzeit besetzten Ostgebiete aufgefasst?

4. Ist dagegen die „Charta der Heimatvertriebenen“ nicht ganz unzweideutig?

a. Die deutschen Vertriebenen verzichten darauf, Vertreibung mit Vertreibung zu vergelten,
b.Gewalt mit Gewalt zu vergelten,
c. sie wollen nicht Millionen Polen mitten im Winter aus ihren Häusern jagen,
d. sie wollen nicht erschlagen und vergewaltigen, so dass am Ende 2 Millionen Tote am Rande des Trecks liegen,
e. sie wollen keine Ausweisungsverfügungen, innerhalb von 24 Stunden die Häuser zu räumen,
f. sie wollen auch nicht -ein Gedanke, der gern unterschlagen wird- aus Rache und Vergeltung ihrerseits fordern, das polnische Bürger aus angestammten polnischen Gebieten vertrieben werden.

5. Was war von Anfang an Sinn und Ziel des Zusammenschlusses der Vertriebenen aus Ostdeutschland?

a. Wollen sie nicht, das die Polen, Russen, Tschechen widerrechtlich besetztes deutsches Land im Osten wieder verlassen,
b. wollen sie nicht, dass dass dieses friedlich geschehe,
c. wollen sie nicht niemanden Gewalt antun,
d. wollen sie nicht -und nur das gab ihrer Existenz einen Sinn- eines Tages wieder in die Heimat zurückkehren,
denn niemals bedeutet der Verzicht auf Rache und Vergeltung zugleich den Verzicht auf die Wiederherstellung des unveräußerlichen Rechtes:

1. Aufhebung der polnischen und russischen Verwaltung,
2. Rückzug der Russen und Polen auf ihre Territorien.

6. Hat sich diese eindeutige Position in den vergangenen fast 70 Jahren verändert?

7. Ist es nicht eine Ohrfeige für die Vertriebenen, wenn Jürgen Schmude -SPD- in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen vom 21.4.1984 sich äußert, Bonn habe bereits in den Ostverträgen einen endgültigen Verzicht auf die Ostgebiete geleistet und es ginge nicht an, dass man heute „Gebiete als zum Deutschen Reich gehörig anmahnt,…“?

8. Sind die Äußerungen des Außenministers H.D. Genscher anlässlich der Sudetendeutschen

9.Verliert Unrecht, das man den Vertriebenen 1945 zufügte, durch den Zeitabstand nichts an seiner Widerwärtigkeit?

10. Ist es nicht Unrecht, das fortdauert, Unrecht, das von Millionen täglich weiter erlebt und empfunden wird?

11. Sind jene Worte, die Genscher opportunistisch in Richtung Polen sprach, nicht ein Schlag in das Gesicht der Millionen unter uns lebenden Vertriebenen?

HH-2020
H.Sawitzky