Wenn Fritz Stern, in „Fünf Deutschland und ein Leben“, schreibt: „..Jahrhundertelang war es (Breslau) eine polnische Stadt mit dem Namen Wretslaw – ein Umstand, den Deutsche später gern vergaßen…“. (S21), so zeigt sich bei diesem US-Historiker ein großes Nichtwissen über die Stadtgeschichte des östlichen Teils Europas im Mittelalter.
Die Germanen und Slawen kannten keine Städte, erst die Römer gründeten Städte am Rhein und Donau, die Städtegründungen hörten seit dem 5.Jahrhundert am Limes auf und mit dem Verfall des Weströmischen Reiches verfielen auch die Städte westlich des Rheins und südlich der Donau, erst durch die Christianisierung unter dem Frankenkönig Karl wurden in Germanien Städte gegründet
a. durch Kloster, erkenntlich am Münster,
b. als Bischofssitz, erkenntlich am Dom.
Erst die nachfolgenden Könige und Reichsfürsten, siehe Heinrich der Löwe, gründeten Städte, siehe Lübeck, östlich der Elbe und dieses geschah im 12.Jahrhundert.
Zurück zu Breslau: um 1000 erbaute der böhmische Fürst an der Oder, wo heute Breslau steht eine Burg, die nach ihm benannt wurde „Wrotizlan“, in ihrer Nachbarschaft wohnte Bauern oft in dörflichen Siedlungen, erst um 1103 wurden durch deutsche Lokatoren eine Stadt gegründet unter piastischer Herrschaft, die aber Lehnsherren des „Heiligen römischen Reiches deutscher Nation“ waren, und sich um deutsche Ansiedler bemühten, diese Stadt Breslau bekam 1261 Magdeburger Recht.
Andere Städte wurden durch die Hanse gegründet.
Der Name Schlesien kommt vom Vandalenstamm Silinger.
Was Fritz Stern da von sich gibt, ist einfach falsch, unrichtig.
Was bezweckt Fritz Stern mit seiner Aussage „Jahrhundertelang…“, will er bewusst verfälschen oder steht auch er unter Zwang der Geschichtsforschung und -deutung durch die Nürnberger Gerichtsurteile von 1945 – 1946 ?
H.Sawitzky
Hamburg 2021