Beim Lesen von Marx und Engels

All die gebildeten Leute wissen, was es mit diesen Begriffen auf sich hat. In meiner Umgebung kann mir keiner sagen, was der dialektische Materialismus ist oder die „dialektische Spirale“. Meine Frage dazu: Welches kann denn die Bedeutung dieses Wissens für mein Leben sein? Und wieso kann ich mich mit anderen kaum darüber unterhalten?
Marx sprach auch von dem wahren und andererseits dem realen, entfremdeten Menschen, der sich nicht frei entfaltet hat. Wenn aber die Produktions- und Tauschweisen so dominant sind, produziert dies den entfremdeten Menschen, der sich nicht mehr ausdrücken braucht, weil er nicht unmittelbar mehr Geld dafür bekommt. Das Denken reduziert sich allzu oft auf das Geldverdienen und -ausgeben. Dann gibt man sich mit dem Tellerrand zufrieden. Der Blick über den Tellerrand ist es, den ich versuche, mehr als für die Arbeit erforderlich zu denken, als man mir aufträgt. Wenn wirklich die Ökonomie Leben und Denken durchdringt, bestimmt und sogar begrenzt, was sucht ein Denker oder Schriftsteller noch in den Köpfen der Menschen?
Ich bin vermutlich nicht der Einzige, der die Nähe zu Individuen sucht, dich sich und mich nicht auf die soziale Position reduzieren, die wir erreicht haben, Individuen die nicht nur innerhalb ihrer Rolle kommunizieren; dann wird es erst interessant, erfahrungsgemäß offener und ergiebiger.
Dann kennt man eventuell auch jemanden, der sich zu solchen Themen äußert.

(8.2021)