Der Raum um mich herum ist fast luftleer, ich langweile mich, denn ich sehe nichts als Steine, ich entschließe mich, einen der Steine aufzuheben, um zu schauen, ob sich darunter etwas befinde, ob sich darunter ein Schätzchen verbirgt.
Einem Schätzchen ist zu eigen, dass man es nicht sofort als solches erkennt, weil ein Stein es verdeckt oder weil man das Schätzchen irrtümlich mit einem Stein verwechselt. Es ist möglich, neben der Suche nach natürlichen Schätzchen selbst ein Schätzchen unter einem Stein zu verbergen und es so anderen Schatzsuchern anzubieten.
Es mag Figuren geben, die noch nie nach Schätzchen gesucht haben; zahlreiche Leute beobachtete ich, die hastig Steine sammelten, um sich darauf zu setzen; „Fleißig der, der Steine sammelt“, verbreiten sie und schmücken sich, hängen sich Steine um den Hals, um sich abzugrenzen. Als ich die vielen Leute wieder beobachte, fällt mir auf: sie ähneln sich wie die Steine sich ähneln. Wenn ich oder andere Schatzsucher Steine heben, um die Fundstelle zu untersuchen, sieht man uns nicht oder man wundert sich, meist lästert man.
So hebe ich wieder einen Stein auf und ditsche diesen auf das Wasser; er hüpft, acht mal hüpft er, bis der Stein versinkt wie ein Stein.
(April 2018)