Als er verschiedenen Personen etwas über die berufliche Lebensleistung einer anderen Person berichtete, erregte er nur verzerrte, ja angewiderte Gesichtsausdrücke. Selber war er Arbeiter und dachte sich daher, er könne etwas Geistvolleres anstreben…er stellte fest, als er wieder ein Deutschbuch für Schüler aufschlug, dass ihm viele Texte nicht gefielen. Er war auf der Suche nach kurzen Texten oder Textauszügen. Auf diesem Wege hatte er schon einmal einen Text und Schriftsteller für sich entdeckt. So findet man schneller Literatur, die einem gefällt! Gewöhnliche Literatur steht eigentlich nicht in Deutschbüchern, aber auch dort findet sich zuweilen substanzarme, rührselige und extensive Literatur, die, so meinte er, ihm die Zeit stehle.
Er schrieb dann auch irgendwann selbst, allerdings ohne irgendeine Rückmeldung zu erhalten. Der Verwandtenkreis war teils überfordert und lief davon, teils mit eindeutiger Verlautbarung bestrebt, das Vorhandensein seiner Texte zu ignorieren. Was nicht sein soll, darf nicht sein, wird unter den Tisch gekehrt.
Lebensleistungen werden nur von ordentlichen, autorisierten Stellen honoriert. Bei unserem Mann aber kam Übellaune auf und er war bestrebt, Erfolg nur noch außerhalb der Strukturen zu suchen. Zum Glück versucht er noch etwas. In diesem Zusammenhang ist Sartre gut zitierbar: „Das Bürgertum liest den Schriftsteller, es allein ernährt ihn und entscheidet über seinen Erfolg.“
(1.1.2021)