Wenn Sawitzky schreiben sollte, über den II. Dreißigjährigen Krieg…

Soweit Fritz Fischer seine Thesen „Deutschland als Aggressor für den I.Weltkrieg“ begründet, bleibt er ein Vertreter der Siegermächte des II.Weltkrieges, da diese unter gesetzlichen Auflagen arbeiten mussten und im Überleitungsvertrag von 1954, Artikel 7 (1) ist verbindlich festgelegt, dass „deutsche Gerichte und Behörden…alle Urteile und Entscheidungen aus den Nürnberger Prozessen,“ in jeder Hinsicht als rechtskräftig und rechtswirksam…zu behandeln habe.“ Zu den Entscheidungen des Gerichts gehörten die „Feststellungen“ zum Ablauf der Ereignisse, die zum Kriege führten. Sie stehen in den Urteilsbegründungen…Dadurch waren der subjektiven Sicht der Siegermächte Tür und Tor geöffnet und die besiegten Deutschen per Gerichtsbeschluss verpflichtet, diese Sicht zu übernehmen…Die forschenden Beamten sind per Diensteid an diesen Artikel 7 (1) des Deutschlandvertrages gebunden und damit an eine Leseart von Geschichte, die in Nürnberg verbindlich festgeschrieben worden ist.
1990 wurde der Überleitungsvertrag von 1954 durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag abgelöst, und die Siegermächte bestanden darauf, dass der besagte Artikel 7 (1) des Vertrages von 1954 weiterhin Bestand hat.
Lit.: zitiert nach Gerd Schultze-Rhonhof, Der Krieg, der viele Väter hatte, München 2003, S.12 f

Da die Nürnberger Prozesse vom Versailler Vertrag ausgingen, blieb auch Deutschland als einziger Aggressor für den I.Weltkrieg weiterhin bestehen.
So muss man die Forschungsarbeiten von Fritz Fischer sehen, da er als ordentlicher Professor an der Hamburger Universität bestellt war und lehrte und gesetzestreu die Siegerleseart der Geschichte zu Papier gebracht und seinen Schülern -siehe Imanuel Geiss, Studien über Geschichte und Geschichtswissenschaft, Frankfurt 1972- als irreführendes Erbe hinterlassen hat.
Denn wer möchte schon seine gut bezahlte Stelle -Universitätsprofessor- riskieren!, so bleibt es heute noch (2020) an das von den Alliierten nach Kriegsende (1945) aufgestellten Geschichtsbild.
(frei nach Sawitzky)

(HH-23-3-20)